Am 6. November 2025 findet am Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein der Fachtag ‚Jugendliche Väter im Blick 2025 – Praxisbeispiele, Erfolge und Zukunftssicherung‘ statt.
Nach vier Jahren Projektarbeit werden gemeinsam mit Fachkräften und Studierenden aus Sozialer Arbeit Erkenntnisse ausgewertet, Best‑Practice‑Modelle diskutiert und Zukunftsperspektiven für die Arbeit mit jugendlichen Vätern entworfen.
Teilnehmende können sich auf Impulse aus Wissenschaft und Praxis, interaktive Workshops sowie eine Podiumsdiskussion über die nächsten Schritte zur Weiterfinanzierung des Projektes freuen. Für das leibliches Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Programm
10:00 Ankommen/ Kaffee
10:30 Begrüßung und Einführung
11:00 Fachvortrag Hochschule Niederrhein Wie junge Väter gesellschaftlich wahrgenommen werden
12:00 Workshops: Männliche Stereotype hinterfragen und überwinden | Väter über Social Media erreichen | Väter im Zwangskontext erreichen | Interkulturelle Orientierung in der Väterarbeit | Politische Väterarbeit | Aufsuchende Väterarbeit | Fundraising in der sozialen Arbeit | Väter als Zielgruppe in den Sozialwissenschaften
13:00 Mittagspause
14:00 Fachvortrag Christoph Düring Berichte aus der Praxis – Best Practice
15:00 Podiumsdiskussion „Wie geht es weiter?“ Politik (Heidi Reichinnek zugeschaltet im Livestream) Wissenschaft und Fachleute vor Ort über die Möglichkeiten von Weiterfinanzierung
Väterrollen und Väterarbeit heute und morgen – Fachveranstaltung mit Soziologischem Rückblick und Ausblick
Seit 2005 vernetzt der VEND e.V. – Väter-Experten-Netz Deutschland Fachkräfte aus Familienbildung, Sozialer Arbeit, Psychologie, Beratung und Wissenschaft, um die Einbeziehung von Vätern in familien- und gesellschaftliche Unterstützungsstrukturen zu fördern. Als Impulsgeber und Fachnetzwerk setzt der VEND sich dafür ein, dass Väter ihre Rolle aktiv und gleichberechtigt wahrnehmen können – und gestaltet so den gesellschaftlichen Wandel mit.
20 Jahre VEND e.V. – ein Anlass zum Rückblick und zur Weichenstellung. Diskuskeren Sie mit uns, wie Väterarbeit zukunftsfähig, divers und wirksam gestaltet werden kann – für alle Väter und Familien. Mit fachliche Impulse von:
Prof. Dr. Steffen Kröhnert (Hochschule Koblenz) analysiert den gesellschaftlichen Strukturwandel, der Vaterschaft und
Familie prägt – mit Blick auf Demografie, Erwerbsarbeit und Geschlechterrollen.
Dr. Anna Buschmeyer (Deutsches Jugendinstitut – DJI) bringt langjährige Forschungserfahrung zu Väterbildern, Gleichstellung
und praktischer Väterarbeit ein – mit Fokus auf Vielfalt und Inklusion. Anschließend gemeinsame Diskussion: mit Karsten Kassner (Bundesforum Männer), Hans-Georg Nelles, Prof. Dr. Andreas Eickhorst und Holger Strenz (Vorstände im Väterexpertennetz Deutschland) und weiteren Gästen/dem Publikum.
Für wen? Fachkräfte aus Familienbildung, Jugendhilfe, Sozialer Arbeit, Beratung, Gleichstellung, Wissenschaft, Politik und alle, die Väter in ihrer Arbeit stärker berücksichtigen möchten.
Seit vielen Jahren leistet die Vater Kind Agentur der Evangelischen Kirche von Westfalen sowie der Evangelischen Erwachsenen Bildung Nordrhein eine ausgewiesen gute und nachhaltige Arbeit mit und für Väter. Jährlich finden ca. 100 Vater Kind Wochenendseminare statt.
Die Bedeutung aktiver Vaterschaft und einer geschlechtersensiblen Väterbildung ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus sozialpädagogischer und Familienbezogener Fachpraxis gerückt. Die Gestaltung tragfähiger Vater-Kind-Beziehungen gilt heute als ein zentraler Faktor für gelingende familiale Entwicklung und resiliente Lebensverläufe von Kindern. Mit der Weiterbildung zum Väterpädagogen möchten wir Männer qualifizieren, auf Grundlage der Familienbildung, ansprechende Angebote für Väter und Kinder zu entwickeln. Wir vermitteln fundiertes Wissen, praxisnahe Methoden und neue Perspektiven für die Arbeit mit Vätern. Teilnehmende können erfahren, wie Sie Vätern einen Raum für Austausch, Orientierung und Entwicklung bieten – und damit einen wertvollen Beitrag zur Familienbildung leisten können.
Die Vorteile auf einen Blick:
Berufsbegleitende Qualifizierung mit erfahrenen Dozent*innen
Praxisnahe Methoden zur Gestaltung von Väterangeboten
Reflexion der eigenen Vaterrolle und der Wahrnehmung von Vätern
Austausch mit anderen Männern – Online und in Präsenz
Zertifikat als „Väterpädagoge“
Starttermin: Die Weiterbildung beginnt am 19.04.2026. Dieser Veranstaltung vorgeschaltet ist ein Infoabend am 5.02.2026 (18.30 bis 21.00 Uhr)
Infos & Anmeldung: Sie können sich Online informieren und anmelden. Infos finden sie auch unter www.väterpädagoge.de .
Veranstalter:in: Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen – Vaterkindagentur – und Evangelische Erwachsenenbildung Nordrhein in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Bochum“
15 Monate herrschte auf diesem Kanal Funkstille, ich habe nach dem Ende meiner Tätigkeit als Fachreferent in der Geschäftsstelle der LAG Väterarbeit lange nachgedacht, welchen Beitrag ich noch leisten kann und will und an welcher Stelle ich meine Expertise und Kompetenzen einsetzen kn ann.
Dies werde ich an folgenden drei Stellen tun:
Im Väterexpertennetz Deutschland VEND-eV werden wir beginnend mit einer Fachveranstaltung am 21. November das 20 jährige Bestehen des VEND zum Anlass nehmen, zurückzublicken und Weichenstellungen für eine zukunftsfähige, vielfältige und wirksame Väterarbeit formulieren, die wir dann gemeinsam auf Bundesebene angehen werden.
Mit der Fachstelle Väterarbeit werde ich an die vom Land bis 2019 geförderte Arbeit in NRW anknüpfen und Organisationen in NRW bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote für Väter begleiten.
Im VaeterBlog werde ich über diese Arbeit sowie die Entwicklung der Väter-, Familien- und Gleichstellungspolitik, wie seit 2006 gewohnt, kommentierend berichten.
… aktuelle Informationen und Termine zur
Arbeit mit Vätern
Das neue Jahr ist schon fast drei Monate alt,
Ostern und die Zeitumstellung stehen an und die freien Tage können Sie
hoffentlich zum Durchatmen nutzen.
Dass dies dringend notwendig ist, zeigt eine
Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Demnach fühlen sich
aktuell 62 Prozent der Eltern mit minderjährigen Kindern häufig oder sogar sehr
häufig gestresst. Genau zwei Drittel sagen darüber hinaus, der Stress habe in
den vergangenen ein bis zwei Jahren zugenommen.
Eine weitere Folge dieser Entwicklung ist, dass die Geburtenrate von 1,57
Kindern pro Frau im Jahr 2021 auf rund 1,36 im Herbst 2023 gefallen ist. Auch
diese Entwicklung wird mit der Fülle an Krisen und der damit einhergehenden
Verunsicherungen erklärt.
Mit Blick auf Väter beunruhigt uns eine weitere Krise besonders: Im Januar
berichtete die Financial Times, dass Männer zunehmend konservativer wählen. Sie
erleben die Fortschritte in Sachen Geschlechtergerechtigkeit nicht als Chance
und Gewinn für sich, sondern offensichtlich zunehmend als Bedrohung. Dies war
für uns Anlass in der gerade abgeschlossenen Kurzbefragung nach Hintergründen
zu fragen.
Väterperspektiven
auf Gleichstellung und Familienpolitik
Beim
nächsten Werkstattgespräch am 11. April, um 15:30 Uhr, werden die Ergebnisse
der Kurzbefragung zu dem Blick von Vätern auf Gleichstellungs- und
Familienpolitik vorstellen.
Der Vorsitzende der LAG-Väterarbeit Hans-Georg Nelles wird gemeinsam mit
Dietmar Fleischer, der im Gleichstellungsbüro der Stadt Essen die Männer- und
Väterbelange vertritt, diese in aktuelle politische Auseinandersetzungen wie
zum Beispiel die ‚Vaterschaftsfreistellung‘ aka Familienstartzeit aber auch in
die Diskussionen um Unterhalts- und Kindschaftsrecht einordnen.
Dabei werden auch andere aktuelle Befragungen wie die von Plan International aus dem Sommer 2023 und Studien wie die vom Bundesforum Männer einbezogen.
Bitte merken Sie den Termin vor oder melden sich jetzt schon hier an.
Familienstartzeit
Die politische Diskussion um die
‚Vaterschaftsfreistellung‘ entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte. Der
Referentenentwurf befindet sich seit über einem Jahr in der Ressortabstimmung.
Um so mehr freuen wir uns darüber, dass Unternehmen von sich aus die Initiative
ergreifen und ihren Beschäftigten diese wichtige Zeit mit den Kindern
ermöglichen.
Gerade hat die Funke Medien Gruppe angekündigt, allen Partner*innen von Müttern
innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Geburt 10 Tage Familienstartzeit zu bezahlen.
Zu Beginn des Jahres war Henkel mit dem Angebot von acht Wochen bezahlter
Freistellung ‚vorgeprescht‘. Bei der Lokalzeit des WDR am 25. Januar konnten wir die positiven Wirkungen dieses
Vorhabens erläutern.
Kinder, die
in ihrer Kindheit und Jugend aktive und engagierte Väter haben, profitieren in
ihrem weiteren Leben davon. Das Fatherhood Project, ein gemeinnütziges
Väterprogramm in den Vereinigten Staaten, das die Gesundheit und das
Wohlergehen von Kindern und Familien verbessern will, hat die Auswirkungen des
väterlichen Engagements in den verschiedenen Entwicklungsphasen der Kindheit
untersucht.
Das sind die10
wichtigsten Fakten, die im Rahmen der Forschungsarbeiten über väterliches
Engagement zusammengetragen wurden:
Väter
und Kleinkinder können eine ebenso enge Bindung eingehen wie Mütter und
Kleinkinder. Wenn beide Elternteile mit dem Kind zu tun haben, sind Säuglinge
von Anfang an an beide Elternteile gebunden.
Die
Einbindung des Vaters hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes,
wie z. B. einer besseren Gewichtszunahme bei Frühgeborenen und einer höheren
Stillrate.
Die
Einbeziehung des Vaters durch eine autoritative Erziehung (liebevoll und mit
klaren Grenzen und Erwartungen) führt zu besseren emotionalen, akademischen,
sozialen und verhaltensbezogenen Ergebnissen bei den Kindern.
Kinder,
die eine enge Beziehung zu ihrem Vater haben, gehen mit doppelt so hoher
Wahrscheinlichkeit aufs College oder finden nach der Highschool einen festen
Arbeitsplatz, haben eine um 75 % geringere Wahrscheinlichkeit einer
Teenagergeburt, eine um 80 % geringere Wahrscheinlichkeit, ins Gefängnis zu
kommen, und eine um die Hälfte geringere Wahrscheinlichkeit, an
Depressionssymptomen zu leiden, als Kinder, die dies nicht haben.
Väter
spielen eine entscheidende Rolle in der kindlichen Entwicklung. Die Abwesenheit
des Vaters wirkt sich negativ auf die Entwicklung vom frühen Säuglingsalter
über die Kindheit bis ins Erwachsenenalter aus. Der psychologische Schaden, der
durch die Abwesenheit des Vaters in der Kindheit entsteht, bleibt ein Leben
lang bestehen.
Die
Qualität der Vater-Kind-Beziehung ist wichtiger als die Anzahl der gemeinsam
verbrachten Stunden. Auch getrennt erziehende Väter können sich positiv auf das
soziale und emotionale Wohlbefinden der Kinder sowie auf die schulischen
Leistungen und die Verhaltensanpassung auswirken.
Ein
hohes Maß an väterlichem Engagement ist mit einem höheren Maß an
Kontaktfreudigkeit, Selbstvertrauen und Selbstbeherrschung der Kinder
verbunden. Bei Kindern mit engagierten Vätern ist die Wahrscheinlichkeit
geringer, dass sie sich in der Schule auffallen oder in der Pubertät riskante
Verhaltensweisen an den Tag legen.
Die
schulischen Leistungen von Kindern mit engagierten Vätern sind deutlich besser
und die Wahrscheinlichkeit, eine Klasse zu wiederholen, ist um 33 % geringer
als bei Kindern ohne engagierte Väter.
Väterliches
Engagement reduziert die Häufigkeit von Verhaltensproblemen bei Jungen und
verringert gleichzeitig die Kriminalität und die wirtschaftliche
Benachteiligung in einkommensschwachen Familien.
Das
Engagement von Vätern verringert psychologische Probleme und die
Depressionsrate bei jungen Frauen.
Etwa eine Million Kinder in Deutschland haben keinen Umgang mit ihren Vätern oder Müttern, weil der andere Elternteil dies nicht zulässt. Der Film erzählt vom Schicksal der Eltern, die nach der Trennung von Partnerin oder Partner ihre Kinder gar nicht oder nur sehr selten sehen dürfen. Sie wurden aus dem Leben der Kinder gestoßen – trotz eines gemeinsamen Sorgerechts. Eine existenzielle Lebenskrise, vor der die Betroffenen fassungslos und ohnmächtig stehen. Die Geschichten aus dem Jahr 2012 haben nichts an Aktualität eingebüßt. Die Eltern stehen exemplarisch für viele Tausende heute.
Am Ende kommt des Beitrags kommt eine
Mutter zu Wort, die selbst entfremdet hat und ihren Fehler, der auf verletzten
Gefühlen basierte, einsieht.
30.000 Kinder jährlich erleben in
der Schweiz, wie sich ihre Eltern trennen. Was können Eltern machen, damit der
Bruch für ihre Sprösslinge nicht arg belastend ist? SRF rec.-Reporter Donat
Hofer trifft Familien und bekommt einen intimen Einblick in unterschiedliche
Modelle.
In Biel trifft Donat Hofer eine Familie, die im sogenannten Wechselmodell lebt. Die Eltern teilen sich die Betreuung der Kinder zu gleichen Teilen. Aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten haben die Eltern den Kontakt zueinander auf ein Minimum reduziert. Eine andere Strategie haben Anneka und Sam; sie leben das sogenannte Nestmodell. Ein Elternteil lebt jeweils eine halbe Woche mit den Kindern in der Familienwohnung. So müssen die Kinder nicht zwischen zwei Haushalten pendeln. In Rapperswil besucht Donat eine Familie, die trotz Trennung im selben Haushalt lebt. «Wir sind wie beste Freunde.» Die unterschiedlichen Modelle haben etwas gemeinsam: Im Fokus steht das Wohl des Kindes.
… finden
einfach keine Kursleiter, die diese durchführen können.
In den letzten Monaten erreichen uns immer mehr Anfragen und Hilferufe mit
diesem Inhalt. Väter in KiTas und Familienzentren fragen vermehrt nach
Möglichkeiten, sich mit anderen Vätern mit und ohne Kinder auszutauschen und zu
vernetzen und sich fachlich begleitet in der Familienbildung inhaltlich mit
ihren Themen und Fragen auseinanderzusetzen.
Um diese Nachfrage zu bedienen gibt es momentan bei weitem zu wenig ausgebildete
‚Väterarbeiter‘. Das ist ein Hindernis, die Gründe für die Misere sind auch
bekannt. Es gibt zu wenig Geld und Stellen im System und die gezahlten Honorare
sind nicht Anreiz genug, in diesem Bereich tätig zu werden.
Die LAG-Väterarbeit berät und unterstützt sie dabei, diesem
Dilemma zu entkommen und gute Angebote für Väter in Ihrer Einrichtung umsetzen
zu können.
Darüber hinaus stellen wir in den nächsten Wochen Möglichkeiten und Angebote
vor, wie sich Väter selbst Räume und Möglichkeiten eröffnen, digitale im Netz
und auch reale. Lassen Sie sich überraschen.
Die Vaterschaftsfreistellung lässt weiter auf sich warten
Das ‚Familienstartzeitgesetz‘,
das eigentlich zum 1. Januar 2024 in Kraft treten sollte, lässt weiter auf sich
warten. Mit dem Gesetz, dass die in der EU Vereinbarkeitsrichtlinie von 2019
vorgesehene, und auch im Koalitionsvertrag vereinbarte ‚Vaterschaftsfreistellung‘
umsetzen, eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familien fördern,
Erwerbstätigkeit von Müttern erhöhen, sowie die Regeneration der Mutter nach
der Geburt unterstützen soll, ist immer noch in der Ressortabstimmung.
Wir sind der Überzeugung, dass eine Freistellung nach der Geburt ohne
finanzielle Einbußen für Väter eine nachhaltige Wirkung im Sinne von mehr
Gleichberechtigung ausgeht. Vor und unmittelbar nach der Geburt eines Kindes stellen
Paare zentrale Weichen für ihre Aufgabenteilung bei Familien- und
Erwerbsarbeit. Da diese Aufteilung für lange Zeit beibehalten wird, hat die
Entscheidung große Tragweite für die weitere Erwerbsbiografie, die
Partnerschaftsqualität und die Beziehung von Vätern zu ihren Kindern.
Änderungen beim Elterngeld
Um die
Sparvorgaben zu erfüllen und eine Kürzung des Elterngeldes für alle Eltern zu
verhindern, haben sich die Koalitionsfraktionen auf folgende Änderungen beim
Elterngeld verständigt:
Die Grenze des zu versteuernden Einkommens, ab der der Anspruch auf Elterngeld
entfällt, wird zum 1. April 2024 für Personen mit gemeinsamen
Elterngeldanspruch auf 200.000 Euro festgelegt. Zum 1. April 2025 wird die
Einkommensgrenze für Paare noch einmal moderat auf 175.000 Euro gesenkt.
Die Möglichkeit für Väter und Mütter, das Elterngeld parallel zu beziehen, wird
ebenfalls neu geregelt. Ein gleichzeitiger Bezug ist künftig nur noch für
maximal einen Monat bis zum 12. Lebensmonat des Kindes möglich. Ausnahmen für
den parallelen Bezug gibt es beim ElterngeldPlus, beim Partnerschaftsbonus
sowie bei Mehrlingen und Frühchen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Vaterwelten – ein Ort zum Ankommen, Verstehen und dem Austausch für Väter
‚Wir sind der Zunder,
der das digitale Lagerfeuer entfacht‘ Die Mission der drei Gründer Heiner
Fischer, Martin Noack und Gunter Beetz ist es, Väter auf ihrem Weg zur aktiven
Vaterschaft zu unterstützen und dabei zu beraten, ihre Balance zwischen Beruf
und Familie zu finden.
Sie engagieren sich leidenschaftlich dafür, Männer in ihrer Vaterrolle zu
stärken, damit ihre Partnerinnen ebenfalls ihre berufliche Entwicklung
verfolgen können. Vaterwelten ist ein Ort für Vernetzung, Austausch, Wachstum
und so viel mehr.
Welche Angebote sie
in den letzten beiden Jahren dazu entwickelt haben, welche Rolle
Familienbildung und -beratung dabei spielt und wie auch die Mitglieder und
Partner der LAG-Väterarbeit von dem Angebot profitieren können, haben Heiner
und Gunter am 6. Dezember im letzten Werkstattgespräch dieses Jahres
präsentiert.
Einen kurzen Bericht
zu der Veranstaltung finden Sie hier, wenn Sie die Videoaufzeichnung sehen
möchten und mehr über Vaterwelten erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.
Kurzumfrage Väterpolitik
Positive Einstellungen von Männern zu Gleichstellung haben seit 2015 von 79% auf 84% nochmals zugenommen. Jedoch sind nur 14% der Männer der Überzeugung, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern bereits erreicht ist. Im Gegenteil, mehr als zwei Drittel der Männer sind der Ansicht, dass sich Gleichstellungs- und Familienpolitik zu wenig mit den Bedürfnissen und Anliegen von Männern und Vätern befasst. Wie schätzen Sie das ein?
Vatersein in
Österreich – Eine empirische Untersuchung im multi-methoden Design
Die Basis der
vorliegenden Studie bilden eine Befragung von 500 Vätern,
250 Müttern und 250 Jugendlichen sowie Fokusgruppen und eine Aufarbeitung des
Forschungsstandes. Aktive Vaterschaft wurde durch Zuständigkeiten,
Verantwortlichkeiten und das tatsächliche Engagement gemessen. Die Analyse
umfasst das Ausmaß, begünstigende und hinderliche Faktoren aktiver Vaterschaft
sowie Wünsche an und von Vätern und an die Politik.
Kinderwunsch und Lebenszufriedenheit – Zur Bedeutung
eigener Kinder für ein erfülltes Leben
Basierend auf
Gruppendiskussionen und biographischen Interviews mit Frauen und Männern
analysiert diese Studie soziale Normen und individuelle
Bedeutungen rund um Lebenszufriedenheit und eigene Kinder. Sie zeigt, dass der
Kinderwunsch normativ erwartet und mit Normen guter Mutterschaft und
Selbstverantwortung verknüpft ist. Dies zieht ungleiche Herausforderungen für
Frauen und Männer nach sich.
Arbeitsteilung in Partnerschaften
Wie teilen Paare die Haushaltstätigkeiten auf? Welche Vorstellungen haben Jugendliche? Und weshalb kann man auch mit einer als ungerecht empfundenen Aufteilung zufrieden sein? Dazu wurden in einer Online-Erhebung 1.577 Personen zwischen 16 und 88 Jahren befragt.
Eine Kindeswohlgefährdung festzustellen, ist für die abklärenden Sozialarbeitenden anspruchsvoll. Selina Steinmann hat in ihrer Abschlussarbeit für den Master in Sozialer Arbeit Abklärungsberichte analysiert und festgestellt, dass oft nicht das Kind im Fokus steht, sondern in erster Linie die Mutter. Ein Grund dafür sind die Rollenbilder in den Köpfen der Abklärenden.
«Trotz zehn Jahren KESB sind Kindeswohlabklärungen bis
heute uneinheitlich und wenig transparent», sagt Selina Steinmann. Sie
arbeitet als Sozialarbeiterin und führt Mandate im Kindesschutz. 2022 hat
sie das Master-Studium in Sozialer Arbeit an der Hochschule Luzern abgeschlossen.
In ihrer Master-Arbeit untersuchte sie Abklärungsberichte zu Kindeswohlgefährdungen
und ging dabei der Frage nach, welches implizite Wissen in den Entscheidungsprozessen
erkennbar ist.
Unreflektierte Rollenbilder entscheiden mit
Bis heute fehlten verbindliche Qualitätsstandards für
Abklärungsprozesse, bedauert die junge Aargauerin. Die von ihr analysierten
Texte der Abklärenden seien alltagssprachlich gehalten und es scheine wenig
sozialarbeiterisches Fachwissen durch. Sie konnte herausarbeiten, dass
die Entscheidungsprozesse vor dem Hintergrund eigener Rollenbilder, besonders
jenem der familiarisierten Kindheit, abgehandelt werden. «Im Modell der
modernen Familie ist nicht mehr vorgesehen, dass das Kind mehrere Sorgepersonen
hat.
Die Erziehung und Betreuung – und damit das Sicherstellen
des Kindeswohls – wird vor allem der Mutter zugesprochen», erläutert Steinmann.
«Der Vater wird oft erst als Sorgeperson in Betracht gezogen, wenn die Mutter
ausfällt.» Erst wenn die Abklärenden die Mutter als nicht mehr erziehungsfähig
ansähen, nähmen sie den Vater und das erweiterte soziale Unterstützungssystem
(Großeltern, freiwillige Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung
und Erziehung wie Kitas usw.) in den Fokus. Das Ziel von Maßnahmen sei stets,
die Mutter so zu unterstützen, dass sie in ihrer Rolle handlungsfähig bleibe.