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Jenseits der Traditionalisierungsfallen



Ein wachsender Teil der Väter will heute eine aktive Rolle in der Erziehung der Kinder übernehmen; viele qualifizierte Mütter wollen trotz Kindern kontinuierlich erwerbstätig sein. Allerdings realisiert bisher nur eine kleine Minderheit ein Arrangement, in dem sie sich Erwerbs- und Familienarbeit teilen. Ein neues Buch zu Arrangements von Erwerbs- und Familienarbeit zeigt, wie eine gleichberechtigte Vereinbarung von Beruf und Familie möglich ist und welche Rolle wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen dabei spielen.

Anhand einer qualitativen Untersuchung mit jungen Eltern wird die Frage beantwortet, wie sich egalitäre Arbeitsteilungen realisieren lassen. Analysen zeigen, welche individuellen Handlungsstrategien Paare entwickeln und welche "Traditionalisierungsfallen" ihren Bemühungen im Wege stehen. Die Traditionalisierungsfallen sind Punkte im Lebenslauf, an denen wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen und kulturelle Deutungen zusammenwirken. Sie führen bei den meisten Paaren unbemerkt zu einer Traditionalisierung der Arbeitsteilung.

Drei typische Traditionalisierungsfallen sind:
- Der berufliche Wiedereinstieg der Mutter als Armutsrisiko,
- die Koordination der beruflichen Entwicklung beider Elternteile als Überforderung sowie
- geschlechtsspezifische Deutungen bei Kinderbetreuung und Hausarbeit.

Wie die untersuchten Paare diese Traditionalisierungsfallen überwinden und sich dabei abstimmen, wird in verschiedenen Fallanalysen anschaulich dargelegt. Es zeigt sich: Eine Veränderung der familialen Arbeitsteilung ist möglich, auch wenn sie den Paaren viel Durchhaltevermögen abverlangt.

Anneli Rüling: Jenseits der Traditionalisierungsfallen. Wie Eltern sich Familien- und Erwerbsarbeit teilen.
Campus-Verlag, 2007; 293 Seiten; 29,90 €