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Guter Nachwuchs ist Mangelware

70 Prozent der Personalverantwortlichen sind der Meinung, dass sich die im Vorjahr bereits bemängelte Bewerberqualität nicht verändert hat. 21 Prozent sind sogar der Meinung, die Qualität hätte sich noch verschlechtert. Den Jobanwärtern von heute fehle es an Soft Skills wie sozialer Kompetenz (45 Prozent) und Persönlichkeit (42 Prozent). Fachliche Defizite wie eine unzureichende Ausbildung oder fehlende Berufserfahrung bemängeln 21 bzw. 34 Prozent der HR-Manager. Hingegen bemerken sie eine deutlich gestiegene Anspruchshaltung der Bewerber. Interesse, Leistungsmotivation und die Bereitschaft, sich für das Unternehmen flexibel und mobil zu engagieren, fehlen. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Human Resource (HR)-Studie der Kienbaum Management Consultants GmbH. „Man darf sich auf der Suche nach geeigneten Neueinstellungen nicht nur auf die fachlichen Qualifikationen verlassen. Personalverantwortliche setzen bei der Einstellung zunehmend auch auf die soziale Kompetenz der Bewerber und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Walter Jochmann, Geschäftsführer von Kienbaum. An der Studie beteiligten sich 122 Personalverantwortliche aus mittleren und großen Unternehmen.

Guter Nachwuchs ist Mangelware
64 Prozent der Personalleiter sehen die mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Kandidaten als ausschlaggebendes Hindernis bei Neueinstellungen. Zu kämpfen haben die Unternehmen auch mit der eigenen Attraktivität, also ihrem Employer Brand. 30 Prozent bewerten den Standort und 22 Prozent das Arbeitgeberimage als hinderlich im Recruitment-Prozess.
Der Personalabbau der vergangenen Jahre scheint gestoppt. Die Befragten Unternehmen wollen ihre Mitarbeiteranzahl in diesem Jahr um etwa sieben Prozent ausbauen. 83 Prozent der Personalexperten sind der Ansicht, dass die Arbeitnehmer von der derzeitigen Konjunktur profitieren. Sie zeigen eine höhere Wechselwilligkeit (60 Prozent), beziehen höhere Gehälter (54 Prozent) und haben eine größere Verhandlungsstärke (53 Prozent). Auch die Reaktionen der Arbeitgeber auf das Gleichbehandlungsgesetz haben sich verstärkt. Während 2006 lediglich 39 Prozent großen Wert auf entsprechende Formulierungen in Stellenanzeigen legten, sind es 2007 bereits 83 Prozent. Sorgfältig formulierte Absageschreiben halten 80 Prozent für wichtig (2006: 41 Prozent). Der Verzicht auf Fotos in Bewerbungen wird nun von 13 Prozent der HR-Manager bevorzugt (2006: fünf Prozent).

HRM im demographischen Wandel
Der demographische Wandel hat für die Personalarbeit eine immer größere Bedeutung. Für 71 Prozent der befragten Personaler ist er Thema der täglichen Arbeit. Die Intensivierung des Nachfolge- und Talentmanagements ist nach wie vor mit 67 Prozent die häufigste Reaktion der Unternehmen auf die veränderten Personalanforderungen. Fast die Hälfte der Befragten setzt auf die Optimierung der Recruitment-Prozesse (48 Prozent) und eine strategische Personalplanung (47 Prozent). Programme zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden von 42 Prozent eingesetzt.

Herausforderungen an das HRM
Für die kommenden drei Jahre sehen Personaler in ihrer Arbeit vor allem einen Bedeutungszuwachs in der Personalplanung durch die Folgen der demographischen Entwicklung (65 Prozent im Vergleich zu 43 Prozent des Vorjahres). Außerdem lässt sich ein Rückgang in der Begleitung von Change Management (48 Prozent) und High Performance Management (27 Prozent) erkennen. Auch in diesem Jahr plant das HRM verstärkt die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter (46 Prozent) und die Optimierung der HR-Strategie (41 Prozent) und der HR-Prozesse (39 Prozent). „Personalabteilungen werden zunehmend für den Unternehmererfolg verantwortlich gemacht. Dieser steigenden Bedeutung müssen Personaler mit weniger Kapazitäten und Mitteln gerecht werden. Das bedeutet, Personalarbeit muss strategisch sinnvoll und organisatorisch effizient gestaltet werden“, so Walter Jochmann.

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